WER FURCHT SÄT - DER CLUB DER HENKER

In London macht eine Bürgerwehr, der Club der Henker, Jagd auf böse Menschen – auf Pädophile, Mörder, Hassprediger – und erhängt sie. Mit diesen Fällen von Lynchjustiz beginnen für Detective Max Wolfe seine bisher schwierigsten Ermittlungen. Denn wie fängt man Mörder, die von der Öffentlichkeit als Helden gefeiert werden? Seine Spurensuche führt ihn tief unter die Stadt, in den Untergrund Londons mit seinen vielen stillgelegten Tunneln und Geisterstationen. Doch ehe Max den Club der Henker stellen kann, muss er am eigenen Leib erfahren, wie schmal der Grat zwischen Gut und Böse, Schuld und Unschuld ist …

Wer Furcht sät habe ich anlässlich einer Leserunde bei Lovelybooks gewonnen und auch gleich nach Erhalt angefangen. Ich war zuversichtlich, denn der Klappentext hat mich neugierig gemacht und ich ließ mich auch nicht davon beirren, dass es schon der dritte Teil einer Reihe ist. Voller Vorfreude, da ich gerne Kriminalromane lese oder generell gerne solche Geschichten die etwas düster sind. Dennoch hat er meine Erwartungen nicht getroffen, auch wenn die Storyline unterhaltend und zugleich einige Fragen aufwirft, hinsichtlich der Tatsache, wie man mit Selbstjustiz umgehen und ob man dies für Gerechtfertigt hält.

Es ist das erste Buch, dass ich von Tony Parson gelesen habe und auch eigentlich das Thema, welches wer Furch sät behandelt interessant. Hier geht es um Selbstjustiz und deren Folgen, ob es Gut oder Schlecht ist, das Gesetz in die eigene Hand zu nehmen und die Polizei und Gerichte, die als ausführende und gesetzliche Gewalt fungieren, ihre Aufgaben zu nachlässig nachgehen bzw. nicht im Stande sind, Tätern ihrer verdienten Strafe zuzuführen Spannend zu Anfang doch in der Mitte und gegen Ende hat es für mich an Reiz verloren. Wir erleben den Londoner Ermittler Max Wolf, der gemeinsam mit seinem Team eine Gruppe von Leuten nachjagt, die das Gesetz in die Hand nehmen und unter anderem einen Kinderschänder und einen Drogensüchtigen auf brutale Weise ihre- nach deren Meinung - gerechten Strafe erhalten. 

Mit dem Protagonisten Max bin ich nicht sonderlich warm geworden, denn für mich hat es bei ihm an tiefe gefehlt und er sehr oberflächlich und ohne nennenswerte Eigenschaft daherkommt, von der ich sagen kann, wow. Neben ihm sind noch andere Charakter, die mich so gar nicht berühren konnten, wie beispielsweise Max' alter Freund Jackson, der plötzlich aus dem Nichts erscheint und sich ein paar Tage bei Max und seiner Tochter einnistet. Ich weiß nicht was ich von ihm halten soll, denn für mich hatte er nichts zur Story beigetragen und ihn sehr deplatziert fand. Auch der Club der Henker hat meiner Meinung nach etwas gegen Ende nachgelassen. Mag zwar jetzt komisch klingen, aber es war meines Erachtens so. Mehr kann ich nicht dazu sagen, sonst endet es in einem großen Spoiler und wäre für diejenigen, die das Buch noch lesen wollen nicht besonders fair.

Trotz all der Mängel ließt sich das Buch recht flüssig und man kommt eigentlich so auch gut mit der Handlung mit. Man bekommt bildlich die Geschehnisse mit und kann des Öfteren, das Gefühl des Unbehagens. Durchaus eine unterhaltende Geschichte, dennoch hat es für mich an einigen Stellen gehapert. 

❶ ❷ ➂ ➃ ➄

Tony Parson · Wer Frucht sät · Taschenbuch · Seiten 320
Erscheinungsdatum 11. November 2016 · Lübbe Verlag · Verlag

Vielen Dank an Lovelybooks, für die Bereitstellung eines Leseexemplares 
im Rahmen der Leserunde

Kommentare

  1. Hallo Sandra, schade dass dich das Buch nicht so begeistern konnte. Ich habe vor einer Weile auch einen Krimi über Selbstjustiz gelesen, der mir gut gefallen hatte: Todesengel von Andreas Eschbach. Vielleicht wäre das ja was für dich, wenn dich die generelle Thematik anspricht.
    Viele Grüße und einen schönen dritten Advent :-)

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