BOOK REVIEW: SCYTHE - HÜTER DES TODES

Die Menschheit hat die perfekte Welt erschaffen – aber diese Welt hat einen Preis.
Citra und Rowan leben in einer Welt, in der Armut, Kriege, Krankheit und Tod besiegt sind. Aber auch in dieser perfekten Welt müssen Menschen sterben, und die Entscheidung über Leben und Tod treffen die Scythe. Sie sind auserwählt, um zu töten. Sie entscheiden, wer lebt und wer stirbt. Sie sind die Hüter des Todes. Aber die Welt muss wissen, dass dieser Dienst sie nicht kalt lässt, dass sie Mitleid empfinden. Reue. Unerträglich großes Leid. Denn wenn sie diese Gefühle nicht hätten, wären sie Monster. Als Citra und Rowan gegen ihren Willen für die Ausbildung zum Scythe berufen werden und die Kunst des Tötens erlernen, wächst zwischen den beiden eine tiefe Verbindung. Doch am Ende wird nur einer von ihnen auserwählt. Und dessen erste Aufgabe wird es sein, den jeweils anderen hinzurichten …

Scythe - die Hüter des Todes ist ein unglaublich faszinierendes Buch. Besonders ist hier die vorherrschende Thematik darüber, das es auf Welt keine Krankheiten, keine tödlichen Unfälle oder sogar den Tod nicht mehr gibt. bestimmte Menschen werden dazu auserwählt und ausgebildet, um dennoch eine Übervölkerung zu verhindern. Sie werden Scythe genannt und fungieren als Henker, trotzdem müssen sie sich an ihre auferlegten Regeln halten. Dennoch hat jeder Scythe ein eigenes individuelles System, bei der sie die Menschen auswählen und nachlesen. Unfreiwillig werden Citra und Rowan dazu berufen, eine Lehre zu beginnen um später als Scythe über Leben und Tod zu entscheiden.

Wie ich finde eine ausgesprochene geniale Geschichte, vor allem die Tatsache, das es natürliche Tode nicht mehr gibt und ebenso tödliche Krankheiten der Vergangenheit angehören machen dieses Buch zu einer sehr spannenden Lektüre, deren aufregendes Thema durch den doch emotionslosen und fast schon kühlen Erzählstil nicht sein volles Potential ausschöpft, was ich an manchen Stellen etwas schade fand. Zudem hätte ich mir mehr Gedankengänge von Citra und Rowan gewünscht, was aber nicht heißen soll, dass ich die Beiden als Charakter nicht mag. Ganz im Gegenteil. Der Autor hätte eventuell mehr aus den Zwei herauskitzel, so dass man einen tieferen Bezug zu ihnen aufbauen hätten können. Weiterhin kam mir die aufkeimende Liebesgeschichte zwischen Rowan und Citra zu aufgesetzt und nicht wirklich passen vor und ich konnte sie nicht nachvollziehen. Besser hätte es bei einer freundschaftlichen Ebene bleiben sollen. 

Ein riesen plus Punkt bekommt Scythe die Hüter des Todes von mir, wegen der sehr guten Geschichte, die überaus wendungsreiche Plot Twists zu bieten hat, mit denen man so gar nicht rechnet und es unmöglich macht das Buch aus der Hand zu legen. Interessant vor allem sind die Philosophien der verschiedenen Scythe, und welche Gedankengänge damit ins rollen gebracht werden. Ebenso gut gefallen haben mir die Tagebucheinträge die sowohl die politischen Strukturen der Todesbringer als auch die Welt in der sie Leben näher beleuchtet und so verdeutlicht. Obwohl es sich hierbei eine dystopische Geschichte handelt, vermag hier die Technik nicht vorherrschend zu sein, denn hier scheint eher Politik und die Machtgier im Vordergrund zu stehen. Trotzdem ist die Digitalisierung auch hier ein Thema und es gibt einige Momente bei denen man schon eine Ahnung erhält wie es in den Folgebänden weitergehen könnte.

Mich konnte die Story überzeugen auch wenn ich mir bei den Hauptfiguren etwas mehr gewünscht hätte. Läst man diesen Punkt jedoch außer acht, bietet sich hier ein absolut spannendes Buch, das man auf jedenfall lesen sollte.



Titel: Scythe - die Hüter des Todes
Reihe: 
Ausgabe: Gebundene Ausgabe
Erschienen: 21. September 2017
Autor: Neal Shusterman
Seiten: 528
Verlag: Fischer Sauerländer
Bewertung: ★★★★★

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