Daniel O'Malley: Codename Rook - Die übernatürlichen Fälle der Agentin Thomas

Codename Rook von Daniel O'Malley schien für mich vom Klappentext und Cover ein recht spannendes und aufreibendes Abenteuer bei dem man Myfanwy Thomas zur Seite steht um übernatürliches zu bekämpfen, doch irgendwie lies es mich zwiespaltig zurück. In Codename Rook ist Myfanwy Thomas eine ranghohe Agentin eines britischen Geheimdienstes das gegen Übernatürliches vorgeht und die Menschheit von ihnen schützt. Doch nur daran kann sie sich überhaupt nicht mehr erinnern, als sie in einem Park mitten in London, umgeben von Leichen aufwacht und einzig und allein ein Brief in ihrer Jackentasche, geschrieben von einer Myfanwy Thomas, der Hinweis auf dieses Leben ist. So gut wie möglich, spielt sie ihre Rolle, muss herausfinden wer sie tot sehen möchte und wer für ihren Gedächtnisverlust verantwortlich ist.

Einerseits finde ich den Roman sehr packend, besonders wenn Myfanwy in heikle Momente gerät und nicht weiß wie es enden wird und andererseits fand ich es durch die Briefe die Myfanwys früheres Ich geschrieben hat, um ihr, der Gegenwärtigen Myfanwy, die Funktion und Arbeit der Geheimorganisation zu erklären für die sie so ein wichtiges Mitglied ist, doch recht langatmig, was mich in meinem Lesefluss doch recht gehindert hat. 


Darüberhinaus hätte ich mir für einen Urban Fantasy mehr Übernatürliches gewünscht, hier und da gibt es schon fantastische Momente die wirklich gut umgesetzt und beschrieben wurden. Doch davon nicht wirklich genug um als Science Fiction/ Urban Fantasy durchzugehen. Zu viele Meetings, zu viele Gespräche und zu viele Briefe der früheren Myfanwy. Obwohl diese recht hilfreich waren, aber zu lange. In der ersten Hälfte des Buches passiert nicht sehr viel und ich hatte mit dem Gedanken gespielt, es abzubrechen, trotzdem habe ich es nicht getan, denn mit Ende ging es da noch richtig zur Sache. Auch die versprochene Komik kam hier zum Zug, die man am Anfang gesucht hat. Dennoch hat der Witz mich mit der Zeit nicht mehr unterhalten können, es driftete eher ins Alberne ab und ich hatte das Gefühl, dass es erzwungen war, ebenso die Handlung die mehr und mehr verwirrend und ins abstruse abzurutschen drohte. Wie auch die vielen und zahlreichen Figuren und ihre doch sehr interessanten und außergewöhnlichen Fähigkeiten. Nach einiger Zeit hatte ich dennoch keinen durchblick mehr, wer zu welcher Fähigkeit gehörte und hab es dabei belassen und einfach nur noch gelesen. 

Der Schreibstil von O'Malley ist speziell und wohl nur für diejenigen geeignet, die das Buch mit knappen 700 Seiten konzentriert lesen und sich auf die Geschehnisse und den Storyverlauf einlassen und seine Umgebung komplett ausblenden kann. Ich hab es nicht gänzlich geschafft, trotzdem hatte ich hin und wieder tolle und spannende Erlebnisse an der Seite von Myfanwy Thomas, allerdings fehlte es mir mehr an Fantasy. Durchaus hat Codename Rook potenzial und ist außergewöhnlich, doch für mich war es Mittelmaß. Ich hab mich unterhalten, aber nicht so, dass ich überschwänglich und in höchsten Tönen davon berichten würde. 


»Der Körper, in dem Du steckst, hat einmal mir gehört.« Das ist sicherlich nicht das erste, was man lesen möchte, nachdem man aus einer tiefen Bewusstlosigkeit erwacht. Erst recht nicht, wenn man von Leichen umgeben ist und jede Erinnerung verloren hat. Doch Myfanwy Thomas findet sich in genau dieser Situation wieder, und ihr bleibt kaum eine andere Möglichkeit, als den Anweisungen der mysteriösen Briefschreiberin zu folgen. Aber kann sie ihr trauen? Ist Myfanwy wirklich ein Rook, eine ranghohe Agentin, die Großbritannien gegen übernatürliche Bedrohungen verteidigt? Sie wird es herausfinden …
Titel: Codename Rook - Die übernatürlichen Fälle der Agentin Thomas
Reihe: The Checquy Files
Erscheinen: 15. Oktober 2018
Autor: Daniel O'Malley
ISBN: 9783734161810
Ausgabe: Taschenbuch, Broschur
Seitenzahl: 704
Verlag: Blanvalet
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zwischen LÜCKENFÜLLER und WIEDERHOLUNGSTÄTER
* Vielen Dank an den Blanvalet für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares

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