Cory Doctorow - Wie man einen Toaster überlistet

Wie man einen Toaster überlistet klang für mich nach einer witzigen Geschichte, ebenso der Klappentext versprach ein kurzweilige und lustig Story zu werden. 176 Seiten hat mir diese Roman auch gereicht. Da ich ungerne schlechtes über Bücher schreibe, muss ich dies hier jedoch tun, denn das Buch von Cory Doctorow war recht speziell und hat bei mir mehr Fragen aufkommen lassen, als dass es mich unterhalten hätte und mich irgendwie mit dem Gefühl der Unfertigkeit zurückgelassen.

Eigentlich hat mich das Buch nur wegen des Titels angesprochen, der recht witzig klang: Ein Toaster der plötzlich nur noch die Toasts der eigenen Marke annehmen möchte und Küchengeräte die nicht so wollen wie die Bewohner des Mietshauses? Schon kurios wenn man bedenkt. Denn genau das passiert Salima und den Bewohner des frisch erbauten Hochhausapartments. Die Küchengeräte streiken und für die junge Frau gibt es keine andere Möglichkeit als sie zu Hacken. Doch wenn sie dabei erwischt werden, werden kann es passieren, dass sie fristlos gekündigt bekommen und auf der Straße leben müssen.

An sich fand ich die Idee schon gut, dennoch hat es an der Umsetzung gehapert. Die kurze Story um Salima spielt in einer Zukünftigen Welt, in der Flüchtlinge erst einmal in Notunterkünften einige Monate wenn nicht sogar Jahre verbringen müssen, eher sie eine geeignete Wohnung zu gewiesen bekommen. In dieser Unterkunft entwickelt Salima ein Talent fürs Hacken, was ihr später in der Hochhauswohnung zu gute kommt, denn plötzlich streikt der Toaster und einige andere Küchengeräte. Auch bei den Nachbarn. Für mich hat an einigen Stellen viel gefehlt und ich hätte mir hier und da einiges mehr Erklärung gewünscht, dennoch glaube ich, dass der eigentliche Hintergrund des Buches eher auf die Flüchtlinge und deren Benachteiligung liegt. Ein aktuelles Thema wie ich finde, trotzdem hätte ich mir eine tiefere Beziehung zu den Figuren gewünscht. Mir kam es so vor, dass der Autor einfach nur so drauflos geschrieben hat. Es gab schon ein paar gute und interessante Ansatzpunkte und Geschehnisse, die ich mir ausführlicher geschrieben als einen gut und spannenden Roman vorstellen könnte, mit einer angemessenen länge, 300 Seiten mindestens. So beliebe ich ratlos zurück, ohne ein wirklich passendes Ende gelesen zu haben. Wie man einen Toaster überlistet, hat definitiv potential zu einem aufregenden Roman gehabt, es hat nur viel gefehlt und einige Dinge wurden zu schnell abgefrühstückt, bishin zu gar nicht weiter gesponnen. Schade eigentlich, so wirkt er unfertig. 

Gerne hätte ich mehr positives über dieses Buch berichtet, denn es hört sich schon ulkig an und man hofft auf ein witziges Erlebnis. So bin ich sehr unsicher was es anbelangt und kann es nicht mal zu 40% weiterempfehlen. 


Nach vielen Jahren in Flüchtlingsheimen und Notunterkünften kann Salima endlich in ein Hochhausapartment umziehen. Das Gebäude ist zwar neu, aber damit fangen die Probleme erst an: Der intelligente Toaster gibt auf einmal den Geist auf und nimmt nur noch das Brot der Toastermarke an. Dann fällt der Kühlschrank aus. Als Salima feststellt, dass selbst der Fahrstuhl die ärmeren Mieter benachteiligt, fasst sie einen Entschluss. Es muss doch einen Weg geben, sich in die Haushaltsgeräte zu hacken und sie wieder frei verfügbar zu machen! Gesagt, getan ...
Titel: Wie man einen Toaster überlistet
Reihe: -
Erscheinen: 8. April 2019
Autor: Cory Doctorow
ISBN: 978-3453320154
Ausgabe: Gebunden
Seitenzahl: 176
Verlag: Heyne
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LÜCKENFÜLLER
Vielen Dank an den Heyne Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares

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